20-Francs-Münzen aus Gold

Auf den ab 1853 geprägten Napoléon d’or war das Konterfei Napoleon Bonapartes zu sehen. Auch in anderen Ländern wir Belgien, Griechenland und der Schweiz wurden damals gleichwertige Goldmünzen geprägt. Es handelte sich bei diesen Münzen um 20-Franc-Münzen, die bis ins Jahr 1914 in Gebrauch gewesen sind. In einem Teil der Schweiz, dem Kanton Glarus, wurde noch bis in die 1940er Jahre in Napoléon d’or umgerechnet. Die 20-Franc-Münzen aus Gold wiegen etwa 6,5 Gramm, haben einen Durchmesser von 21 Millimeter und einen vorgeschriebenen Goldanteil von neun Zehnteln.

Die Goldmünzen zu 20 Francs entwickelten sich im 19. Jahrhundert zu den meist geprägten Goldmünzen im ganz Zentraleuropa. Verantwortlich dafür war die Lateinische Münzunion, eine Währungsunion zwischen Frankreich, Belgien, der Schweiz und Italien. Sie bestand vom 23. Dezember 1865 bis 1914, formal jedoch sogar bis zum 31. Dezember 1926. Den Regulierungen der Union traten allerdings auch Spanien, Österreich-Ungarn, Griechenland, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Venezuela und Montenegro bei.

Das Ziel der Münzunion war es, ein grenzüberschreitendes Zahlungsmittel in Europa zu etablieren. Die Münzen behielten allerdings ihre nationalen Währungsbezeichnungen. Aufgrund ihrer identischen Eigenschaften waren sie im Rahmen des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs austauschbar. Da Frankreich jedoch das größte Land der lateinischen Münzunion war, wurde die französische Goldmünze zu 20 Francs in besonders großen Mengen geprägt. Neben Herrschern wie Napoleon III., der zwischen 1861 und 1870 als Münzmotiv diente, gab es zahlreiche andere Münzmotive: von 1898 bis 1914 wurde die Marianne als Personifikation Frankreichs in die Motivseite geprägt. In den Jahren zuvor, von 1871 bis 1898, handelte es sich bei dem Motiv der 20 Francs Münzen aus Gold um den stehenden Engel. Zwischen 1849 und 1851 wurde der Ceres-Kopf abgebildet.