Gold ist seit Jahrtausenden ein sehr sicheres und eventuell sogar das sicherste Investment. Bislang hat es noch alle Krisen überstanden, einen ernsthaften Preisverfall gab es nie. Das hat gute Gründe.
Warum ist Gold so wertvoll?
Die meisten Menschen antworten auf diese Frage: Nun, Gold ist eben schön und selten, deshalb ist es so wertvoll. Das stimmt beides, es sind auch die Hauptargumente für den Wert des Goldes. Doch es gibt noch weitere, sehr wichtige Gründe für den Wert des Goldes. Im Überblick:
- Gold ist ein relativ seltenes Edelmetall, deutlich seltener als beispielsweise Silber.
- Es gibt zwar andere, ebenso seltene Metalle, doch diese sind nicht so schön wie Gold.
- Weil Gold selten und schön ist, wird es seit Jahrtausenden für Schmuck und Münzen verwendet. Diese uralte Tradition ist inzwischen in der DNA der Menschheit festgeschrieben. Viel später entdeckte, ebenfalls sehr seltene Edelmetalle wie Platin können da nicht mithalten. Platin ist auch nicht so schön wie Gold.
- Die Exploration und Förderung von Gold ist aufwendig, was sich im Preis niederschlagen muss.
- Gold lässt sich in Legierungen gut verarbeiten und bleibt haltbar: Es ist unvergänglich.
- Gold ist ausgezeichnet fungibel (handelbar). Schon kleine, transportable und dabei wertvolle Mengen lassen sich überall verkaufen.
- Last, but not least: Jedermann kennt Gold und vertraut ihm. Es gibt andere Werte, deren Menge sogar absolut begrenzt ist wie beispielsweise den Bitcoin, doch damit kann die Allgemeinheit noch längst nicht umgehen. Daher verfällt diese Kryptowährung immer wieder drastisch im Preis. Das gibt es beim Gold nicht.
Bemerkenswerte Goldpreisentwicklung
Gold war immer wertvoll, dennoch verharrte der Goldpreis manchmal über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in einer relativ engen Range. Das war beispielsweise in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Fall. Das Gold kostet sehr lange stets zwischen 250 und 400 Dollar pro Feinunze (= 28,3495231 g), doch dann brach der Kurs im Jahr 2005 nach oben aus und erreichte bis 2012 den sagenhaften Preis von ~1.911 $/oz, was sich vorher niemand vorstellen konnte. Es handelte sich um ein vorläufiges Jahrtausendhoch, denn das letzte Hoch des Goldpreises hatte es im späten 15. Jahrhundert gegeben, bevor Christopher Kolumbus Amerika entdeckt und danach das südamerikanische Gold der Inkas und Azteken den europäischen Kontinent überflutet hatte. Was war nun im frühen 21. Jahrhundert geschehen? Nun, die Anleger hatten seit den späten 1990er Jahren auf den sogenannten Neuen Markt oder auch Dotcom-Markt gesetzt, nämlich die aufstrebenden Firmen des Internetzeitalters. Das war auch prinzipiell nicht unberechtigt, denn wie wir heute wissen, führte das Internet zu völlig neuen Geschäftsmodellen und dem ebenfalls sagenhaften Kursanstieg von Aktien etwa solcher Firmen wie Amazon, Apple und Google. Dort hinein investierten die Anleger, was ein Kursfeuerwerk an den Börsen auslöste. Doch der Markt galt spätestens ab 2001/02 als überhitzt, und folgerichtig platzte die Dotcom-Blase. Die Kurse stürzten weltweit ab. Begleitet wurde dieses Ereignis von den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001, die ebenfalls die Börsen massiv einbrechen ließen. Nun besannen sich die Anleger auf das gute alte Gold. Die Nachfrage danach wurde weiter von der Finanzkrise 2008/09 gestützt, sodass der Preis gigantische Höhen erreichte.
Im Jahr 2012 dachten dann auch sehr erfahrene Investoren, dass es eine weitere Fortsetzung des Kursanstieges nicht mehr geben könne. Selbst ganz alte Hasen wie George Soros und Warren Buffett lösten ihre Goldbestände sukzessive auf. Tatsächlich gab der Kurs nach bis in die Region um 1.100 $/oz, doch die Story war noch längst nicht vorbei. Der Goldpreis stieg wieder und erreichte am 6. August 2020 sein bisheriges Allzeithoch bei 2.069,36 $/oz. Am 16. November 2022 notiert er bei 1.773 $/oz, was folglich eine Kaufgelegenheit darstellt. Diese Geschichte beweist: Gold ist auch rein preislich immer für eine positive Überraschung gut!