Die Anlagemünze Reichsmark

1925, 1932 und in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden einige Sonderprägungen, die für Sammler heute vielleicht von einigem Wert sein dürften. Die Gedenkprägungen aus der Weimarer Republik waren aus 500er Silber angefertigt. Gewidmet war die erste Ausgabe mit Nominalen von drei und fünf Reichsmark der Jahrtausendfeier der Rheinlande. Mit denselben Nominalen wurde 1932 auch die Gedenkprägung anlässlich des 100. Todestages Johann Wolfgang von Goethes ausgegeben.

Mit Nominalen von zwei und fünf Reichsmark wurden im Jahr 1933 eine Gedenkprägung zum 450. Geburtstag Martin Luthers und im Jahr 1934 eine Sonderausgabe zum ersten Jahrestages des Tags von Potsdam (21. März 1934) sowie eine Sondermünze zum 175. Geburtstags Friedrich Schillers geprägt. Eingeführt wurde die Reichsmark am 30. August 1924, nachdem die „Papiermark“ zwischen 1914 und 1923 ihre Kaufkraft nahezu vollständig verloren hatte – insbesondere während der Hyperinflation 1923. Der Wechselkurs zwischen Papiermark und Reichsmark betrug eine Billion zu eins.

Nach dem Zweiten Weltkrieg besaß die Reichsmark eine nur noch geringe Kaufkraft – unter anderem aufgrund der Ausweitung des Geldvolumens in den Kriegsjahren und der starken Kriegszerstörungen in Deutschland. Gleichzeitig wurde die Bedeutung der Reichsmark als Währung gemindert, da viele Warenbereiche mit Bezugsscheinen unterworfen waren. Für ungültig erklärt wurde Reichsmark im Westen Deutschlands dann mit der Währungsreform vom 21. Juni 1948 und in der sowjetischen Zone mit der Währungsreform vom 23. Juni / 24. Juni 1948. In den Westzonen wurde die Deutsche Mark, in der sowjetischen Zone die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank eingeführt. Die Reichsmark war nicht nur in Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel, sondern ab 1938 auch im Gebiet des nationalsozialistischen Österreichs. Damit ersetzte die Reichsmark den österreichischen Schilling im Verhältnis von 1,5 zu eins. Die Wiedereinführung des Schillings im Umtauschverhältnis eins zu eins erfolgte in Österreich am 30. November 1945. Die Reichsmark hatte eine fiktive Golddeckung, war aber keine Goldstandardwährung wie beispielsweise die sogenannte Goldmark aus der Zeit des Deutschen Kaiserreiches, bei der ein Münzwert direkt in den Gegenwert von Gold umgerechnet werden konnte.